Stärke durch Kooperation
Die genossenschaftlichen Modelle im Handwerk sind breit gefächert. Sie präsentieren sich als Einkaufsgenossenschaften, Produktivgenossenschaften oder auch als gewerkeübergreifende Genossenschaften. Zielsetzung aller handwerklichen Genossenschaftsgründungen ist die Sicherung und Steigerung der Wettbewebsfähigkeit.
Kräfte und Interessen bündeln
Bekanntlich zählt das Handwerk zu den wettbewerbsintensivsten Branchen. Neue Konkurrenten aus Osteuropa erzeugen zudem zusätzlichen Druck auf regionale Märkte.
Für zahlreiche handwerkliche Betriebe ist die kooperativ organisierte Form der Auftragsakquise und Auftragsabwicklung mittlerweile tägliches Geschäft. Vor allem im Bau- und Ausbauhandwerk sind gewerkeübergreifende Komplettangebote gefragt.
Das alte Modell der Genossenschaft präsentiert sich für den handwerklichen Kleinbetrieb als modernes Zukunftsmodell.
Unternehmensnachfolge
Laut Angabe eines deutschen Wirtschaftsmagazins stehen in den kommenden Jahren über 20.000 Handwerksbetriebe vor der Problematik einer ungeregelten Unternehmensnachfolge. Findet sich kein Kaufinteressent bzw. übernahmefähiger Mitarbeiter, droht dem Betrieb die Schließung. Die Rechtsform der Produktivgenossenschaft könnte sich hier als erfolgreiches Lösungsmodell erweisen. Wenige Mitarbeiter des Betriebes genügen, um eine eG zu gründen und den eingeführten Betrieb als Produktionsgenossenschaft weiterzuführen. Der unternehmerische Erfolg wird mit der Auszahlung von Dividenden an die Mitglieder honoriert.
Fachkräftemangel
Der akute Fachkräftemangel im Handwerk führt im Bereich der Facharbeiterausbildung zu neuen Strategiemodellen. Um Schulabgänger für das Handwerk zu begeistern, kooperieren bereits heute zahlreiche Ausbildungsbetriebe in der betrieblichen Präsentation und in der Anzeige offener Stellen. Das derzeit diskutierte Modell zur Gründung von Ausbildungsgenossenschaften im Handwerk könnte den den dringend benötigten Mitarbeiternachwuchs, zumindest teilweise, sichern.